v.l.: Dr. Josef Bayer, Dr. Hans Schleicher, Dr. Otto Beierl, Hans Peter Göttler

Im Jahr 2017 wurde das Förderangebot der LfA weiter optimiert. Wie hat sich das auf die Förderbilanz ausgewirkt? 


Dr. Otto Beierl: Das Förderjahr 2017 war für die LfA sehr erfolgreich. Unsere Förderleistung für den bayerischen Mittelstand konnten wir erneut steigern. Insgesamt haben wir die bayerischen Unternehmen und Kommunen mit Darlehenszusagen von rund 2,3 Milliarden Euro gefördert. Bei den programmgebundenen Förderkrediten war ein Zuwachs von rund 6 Prozent zu verzeichnen. Von unseren Förderangeboten profitierten über 4.500 Unternehmen und Kommunen. Auch im aktuellen Marktumfeld und in der anhaltenden Niedrigzinsphase belegt dies, dass Förderdarlehen weiterhin benötigt und wirksam werden.

Dr. Hans Schleicher: Besonders gefragt war insbesondere die Anfang 2017 optimierte Gründungs- und Wachstumsförderung. Allein in diesem Bereich haben wir Darlehen von über 800 Millionen Euro zugesagt – das ist ein Plus von rund 14 Prozent. Statt bisher zwei genügt jetzt ein einziger Antrag, mit dem ein Kredit von bis zu 10 Millionen Euro möglich ist. Zudem haben wir Mitte 2017 erstmalig ein Produkt mit Tilgungszuschüssen auf den Markt gebracht. Die hohe Nachfrage nach dem neuen Energiekredit Gebäude mit einem Tilgungszuschuss von bis zu 18,5 Prozent ist sehr erfreulich. Bei Investitionen in die Energieeffizienz von Firmengebäuden können Unternehmer so Geld und Energie sparen. Das kommt mit der erzielten CO2-Einsparung dem Klimawandel zugute.

 


Wie geht es im
Produktbereich weiter?

Dr. Hans Schleicher: Aktuell haben wir unsere Energieeffizienzförderung im Bereich Produktionsanlagen und -prozesse verbessert. Neben einer Ausweitung der förderfähigen Investitionen auf Maschinen und Anlagen gewähren wir beim Energiekredit und Energiekredit Plus für Energieeinsparungen jetzt auch Tilgungszuschüsse von bis zu 2 Prozent. Diese reduzieren die zurückzuzahlende Darlehenssumme und machen sich damit direkt im Jahresüberschuss bemerkbar.

Hans Peter Göttler: Um unser Förderangebot laufend zu optimieren, sind wir mit dem Finanz- und dem Wirtschaftsministerium im kontinuierlichen Austausch und arbeiten gemeinsam an weiteren Produktverbesserungen. Insbesondere wollen wir unser Förderangebot im Innovationsbereich durch die Zusammenführung zu einem einzigen Produkt noch attraktiver gestalten und Tilgungszuschüsse bei weiteren Förderkrediten einführen. Denn Förderung muss passgenau auf die Finanzierungsbedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten und zudem einfach, schlank und attraktiv sein.


In den Medien wird nahezu täglich über die rasante Entwicklung im Bereich Digitalisierung berichtet. Wie ist die LfA hier für die Zukunft aufgestellt?


Dr. Josef Bayer: Wir sind auf einem sehr guten Weg und haben in 2017 die Arbeiten zur Digitalisierung des Fördergeschäfts der LfA intensiv mit unseren Partnerbanken fortgesetzt. Mit den ersten Hausbanken können wir unser Geschäft bald webbasiert abwickeln. So werden unsere Bearbeitungsprozesse noch schneller. Zugleich steigen in einer zunehmend digitalisierten Welt die Anforderungen an die IT-Sicherheit. Um dem gerecht zu werden, investieren wir laufend in die IT-Infrastruktur sowie sicherheitsrelevante Maßnahmen.

Dr. Otto Beierl: Die Kunden wünschen sich eine einfache und transparente Antragstellung. Neben einer internetbasierten Abwicklung des Bestandsgeschäfts geht es im Hausbankprinzip des Fördergeschäfts um die Automatisierung von Prozessen sowie digitale Zusatztools für die Kunden. Nicht nur bei der Prozessoptimierung ist Digitalisierung wichtig – sondern auch in der Ausrichtung unserer Finanzierungshilfen. Die bayerische Wirtschaft muss die sich aus der digitalen Transformation ergebenden Chancen nutzen. Die LfA stellt dem Mittelstand für digitale Vorhaben eine wirkungsvolle Förderung zur Verfügung, die Kommunen unterstützen wir für die passende Infrastruktur beim Breitbandausbau.

Auch beim Geschäftsbericht werden wir „digital“. Wir veröffentlichen diesen beginnend mit dem vorliegenden Bericht als Online-Version mit der Möglichkeit zum Download und verzichten auf eine gedruckte Ausgabe. Hiermit leisten wir einen dauerhaften Beitrag für Umwelt und Nachhaltigkeit. Nutzen Sie die zusätzlichen Möglichkeiten, die Ihnen das digitale Angebot bietet.